Der erste wichtige Schritt zum nachhaltigeren Leben ist bereits erledigt, denn ganz offensichtlich bist du bei deiner Suche nach Hilfestellungen, Produkten oder Anregungen auf mich und umdenker.ch gestossen. Das heisst, du setzt dich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander.
In einem zweiten Schritt ist es sinnvoll zu definieren, was für dich nachhaltig heisst. Also zu überlegen, was genau du umsetzen möchtest, wie weit du bereit bist zu gehen in einem ersten Schritt. Das definiert ein wenig, welchen Aspekt deines Lebens du bewusster gestalten möchtest. Ich finde es bei diesem Schritt besonders wichtig, dass man seine Erwartungen an sich selber nicht zu hoch ansetzt. Es ist unrealistisch sofort alles in seinem Leben zu ändern. Der Mensch ist schliesslich ein Gewohnheitstier. Und alles auf einmal umzukrempeln und nach und nach wieder in alte Muster zu verfallen, ist in meinen Augen nicht nachhaltig und sorgt nur für Frust.
Wenn du also überlegst, dass für dich Nachhaltigkeit bedeutet, weniger Müll zu produzieren, dann konzentrier dich auf die Vermeidung von Plastik. Das ist ein «kleiner» Teil, aber hat eine tolle Wirkung. Dieser zeigt dir auch, wie schwer es immer noch sein kann, sein Leben nachhaltiger zu gestalten.
Nun wird es wirklich wichtig, denn Schritt drei ist es, nicht aufzugeben und dich immer wieder zu motivieren. Aus eigener Erfahrung kann ich dir berichten, dass es immer wieder Entscheidungen geben wird, die dir schwerfallen. Es regnet und ich habt keine Lust raus zu gehen, aber der Markt ist nur heute, oder du stehst im Coop und hast Lust auf Frucht x, die aber gerade nicht in Saison ist oder mit Plastik verpackt ist. Die Öffnungszeiten des Unverpackt-Ladens stimmen nicht mit deinen Arbeitszeiten überein, du hast wirklich Lust auf Urlaub in Hawaii und und und…Es gibt immer Hindernisse und es ist ok, wenn du auch mal den bequemen Weg gehst. Und alleine deine Leistung, dass du darüber nachdenkst, verdient einen Applaus. Du kannst stolz auf dich sein, denn viele andere denken gar nicht so weit.
Weiter geht es also mit Schritt vier, der Überlegung wie du deine Wünsche und deinem neuen gewählten Lifestyle vereinbaren kannst. Die Welt ist generell nicht schwarz und weiss, sondern es gibt immer Kompromisse bzw. Lösungen für dein Dilemma. Vielleicht ist die Lösung, dass du anstatt auf den Markt in einen Unverpackt-Laden gehst oder dir mal eine Frucht gönnst, die nicht in der Saison ist, dafür aber die Woche auf Fleisch verzichtest. Wichtig ist es, dass dein Verhalten von bewussten Entscheidungen geprägt ist und falls es sich vermeiden lässt nicht von Impulsen. Recherchier wie ein Kompromiss aussehen kann, frag in einer Community nach Ratschlägen und denk über die Lösung vielleicht ein wenig nach bevor du sie umsetzt. So findest du für dich einen richtigen Weg, der dich gut fühlen lässt. So hast du dich mit «relativ wenig» Aufwand dem Thema Nachhaltigkeit angenähert und erste Dinge bereits erfolgreich umgesetzt. Genau nach diesem Prinzip kannst du dir das nächste Thema vornehmen und überlegen, was du noch machen möchtest. Und so krempelst du Schritt für Schritt dein Leben um.
Ich kann gar nicht oft genug betonen, dass ein nachhaltiges Leben eine Entscheidung und ein Prozess ist. Wenige von euch werden von jetzt auf gleich nachhaltig leben. Ich habe das ganz sicher nicht umsetzen können und es gibt immer noch Themen, bei denen ich mich verbessern kann. Ich habe aber aufgehört mich an anderen zu messen, sondern für mich meinen eigenen Weg definiert und das kann ich euch wirklich empfehlen.
Es wird immer andere geben, die besser sind im «nachhaltig sein», aber das heisst ja im Rückschluss nicht, dass ihr schlecht darin seid oder euer Einsatz nicht genauso wichtig ist. Findet euren Weg und seid stolz auf diesen. Ich finde es auf jeden Fall wunderbar, dass ihr interessiert seid euer Leben umzukrempeln und für euch bewusstere Entscheidungen treffen möchtet.
Ein letzter Ratschlag meinerseits heisst «Wissen ist Macht». Das gilt in so vielen Bereichen von unserem Leben und auch im Thema Nachhaltigkeit. Nutzt Communities, tauscht euch aus, fragt, diskutiert, lest, hört, recherchiert – egal wie ihr gerne Informationen sucht und findet, es lohnt sich. Ich bin immer wieder inspiriert von den Geschichten anderer und wie andere Leute das Thema angehen. Ich stehe immer gerne zur Verfügung um mit euch zu reden und voneinander zu lernen.
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