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NACHHALTIG WASCHEN - GEHT DAS ÜBERHAUPT?

Das lästige Thema findet nun auch hier Einzug und ich stehe gedanklich gerade vor meinen Bergen Wäsche. Die sind magisch bei mir daheim und werden niemals weniger, haha.

Ich bin sicher, dass es vielen von euch genauso geht und vor allem daher kann man hier wirklich einen Impact im Bereich Nachhaltigkeit machen. Lest doch gerne weiter um zu erfahren wie.


Stromverbrauch

Der Stromverbrauch der Waschmaschinen ist stetig gesunken in den letzten Jahren, dennoch vergessen viele Nutzer, dass es vor allem auf die Waschtemperatur ankommt. Am effizientesten wäscht es sich bei 30°C mit einem auf 30% reduzierten Energieaufwand. Im Vergleich dazu steht eine 90°C-Wäsche, die 150% der Energie braucht.

Der beste Tipp, um Strom zu sparen ist also die Waschtemperatur dauerhaft zu senken.

Es ist erwiesen, dass viele Verschmutzungen bereits mit niedrigeren Temperaturen beseitigt werden können. Auch die Wirkung von Waschmittel ist mittlerweile den niedrigen Temperaturen angepasst worden, sodass auch Intimwäsche oder andere heikle Schmutzwäsche blütenrein wird. Was ihr sonst noch tun könnt, um den Stromverbrauch eurer Waschmaschine zu senken ist das Eco-Programm. Bei uns läuft es am häufigsten, da wir oftmals eh über Nacht waschen. Dann dauert die Maschine zwar doppelt so lange, aber nachts stört mich das nun wirklich. Und selbst tagsüber tut es das nicht wirklich. Weitere Tricks sind, die Waschmaschine direkt an den Warmwasseranschluss anzuschliessen, denn so braucht die Maschine weniger Energie um das Wasser auf die Waschtemperatur aufzuheizen.

Und dann das grosse Thema effizientes Waschen, was nichts anderes heisst, als dann zu waschen, wenn eure Maschine richtig voll ist. Nicht zu leer und nicht zu voll. Für uns als Familie ist es nie ein Problem, eine Wäsche komplett voll zu laden, aber bei gewissen speziellen Dingen braucht es auch. Aber diese speziellen Dinge ziehe ich auch nicht ständig im Alltag an, deshalb können sie auch etwas in der Waschküche «wohnen».

Gerade bei Neuanschaffungen von Waschmaschinen solltet ihr darauf achten, die richtige Grösse zu kaufen, die für eure Situation passt. Nicht jeder braucht eine Waschmaschine mit 10 kg Ladefähigkeit. 


Wasserverbrauch

Der Wasserverbrauch von Maschinen ist nicht unbedingt das, womit gross Werbung gemacht wird, und so wundert es nicht, dass es hier enorme Unterschiede gibt. Manche Maschinen kommen mit 35 Litern pro Waschgang aus, andere brauchen mehr als 80 Liter. Im Durchschnitt brauchen jüngere Modell ca. 49 Liter Wasser. Das ist enorm viel. Und zum Glück gibt es auch hier Einsparpotential. Verzichtet auf die Vorwäsche mit eurer Maschine, wenn es nicht unbedingt sein muss. Das spart schon einmal enorm viel.


Schaut auch mal, ob eure Maschine die Wassermenge automatisch nach Füllgewicht berechnet. Meine Maschine tut das und das war eines der Argumente für das Gerät. Obwohl die Maschine immer voll ist und genau das ist es, was ihr tun könnt, wenn ihr Wasser sparen möchtet und eure Maschine nicht automatisch rechnet – wenn eure Maschine viel Wasser braucht, dann aber auch bitte für viel Wäsche. Es gibt sogar Modelle bzw. Haushalte, wo mit aufgefangenem Regenwasser gewaschen werden kann, was ich ganz besonders interessant finde.


Schadstoffe im Abwasser

«Normale» Waschmittel sind in der Regel pure Chemie. Die macht schliesslich super sauber. Und dann noch ein wenig Weichspüler dazu und schon ist die Wäsche sauber, sanft und riecht toll. Aber ups, unserem Abwasser geht es wirklich nicht gut. Vor allem bei den Mengen Waschmittel, die genutzt werden. Ein paar einfache Tipps helfen hier bereits weiter:

  • Grundsätzlich ist pulveriges Waschmittel besser für das Klärwerk zu meistern als Flüssigmittel.

  • Achtet bei der Dosierung darauf nicht zu viel Waschmittel zu verwenden – hier ist nicht das Motto «viel hilft viel» angesagt.


Es gibt mittlerweile viele tolle Waschmittel, die alleine von den Inhaltsstoffen bereits einen positiveren Einfluss auf das Abwasser haben, da sie oftmals aus rein natürlichen Inhaltsstoffen bestehen. Wir haben davon genügend im Sortiment und es gibt zum Glück auch für jeden Typ etwas: Waschstreifen zur extrem einfachen Dosierung und als «Eines für alle Lösung», DIY Waschmittel, welches aus einfachen Zutaten selber hergestellt werden kann, Wascheier, die immer wieder verwendet werden können und mit aktiven Waschsubstanzen den Flecken an den Kragen geht, Fleckenentferner aus rein natürlichen Inhaltsstoffen, Waschnüsse als reines Naturprodukt. Egal ob ihr Duft oder keinen Duft mögt, ob ihr Seide, Wolle oder Baumwolle wascht – es gibt mittlerweile nachhaltige Alternativen.

Und das Beste daran, dass diese Hersteller auch noch darauf achten, keinen unnötigen Müll zu produzieren im Hinblick auf Verpackungen. Und bitte verzichtet doch auf Dinge wie Weichspüler, diese sind weder gut für die Fasern eurer Kleidung und wirklich schlecht für die Umwelt. 


Mikroplastik

Dies sollte für euch keine Neuigkeit mehr sein: unsere Anziehsachen enthalten Plastik! Mikroplastik um genau zu sein. Und zum Glück nicht alle, reine Naturprodukte wie Baumwolle oder Wolle sind nicht betroffen, aber alle synthetischen Fasern. Und von denen tragen wir nun mal alle genug.

Und mit jedem Waschgang werden diese Mikroplastik-Partikel aus den Klamotten gespült und gelangen so ins Abwasser und schlussendlich in die Meere. Dort machen sie Tiere krank, verschmutzen das Wasser und bedrohen Arten. Ich weiss, dass viele von uns einfach nie so weit denken, wenn wir daheim in der Schweiz unsere Klamotten in die Waschmaschine stecken. Aber auch wir tragen dazu bei, dass es Tieren und Korallen nicht gut geht in den Meeren.


Es gibt nun eine einfache Lösung und eine wirklich nachhaltige. Einfach ist es, wenn ihr einen Waschbeutel nutzt, der bei dem Waschgang die Mikroplastik-Partikel aus dem Wasser auffängt und ihr sie so fachgerecht im Alltagsmüll entsorgen können. Wirklich nachhaltig ist es, wenn ihr komplett auf synthetische Materialien bei eurer Kleidung verzichtet. Ich lasse das nun mal bewusst so im Raume stehen, denn ich weiss selber, wie schwer es ist, die zweite Variante wirklich durchzuziehen.


Tumbler-Nutzung

Das ewige Thema Trockner. Objektiv gesehen wissen wir alle, dass wir ihn nicht brauchen. Mit genügend Zeit wird die Wäsche auch so trocken. Auch im Winter. Und das ist sogar noch gut für die Luftfeuchtigkeit in euren Wohnräumen. Doch auch ich habe einen Trockner. Besonders energieeffizient und toll, aber eben auch nicht immer im Einsatz.


Wenn immer es geht (mit Ausnahme von Handtüchern und Bettwäsche und Unterwäsche) nutze ich die Luft zum Trocknen. Im Sommer einfach draussen und im Winter irgendwo. Wer jetzt wie ich auch «schuldig» ist einen Trockner zu nutzen, der kann wenigstens Trocknerbälle nutzen. Diese verringern die Trocknungszeit, indem sie die Wäsche immer wieder auflockern. 


Fast Fashion

Hiermit meinte ich tatsächlich nicht die Modetrends, denen viele von uns unterliegen, sondern tatsächlich die Qualität mit der viele Mode heute hergestellt wird. Früher hat meine Oma immer gesagt «wir sind zu arm um schlechte Qualität zu kaufen» und in dieser Aussage steckt so viel drin. Fast Fashion ist nicht produziert um uns lange Freude zu bereiten. Mit jedem Waschen verschwindet quasi ein Stück T-Shirt. Und das ist nicht nur ärgerlich für den Geldbeutel, sondern auch für Umwelt. Denn neue Sachen müssen her und der Kreislauf beginnt von neuem. Kauft also Qualität und pflegt diese.


Muss ein T-Shirt nach jedem Anziehen gewaschen werden? Nein! Hängt es an die Luft, lasst es ausdünsten und zack, so gut wie neu. Natürlich gibt es Ausnahmen und ich ziehe auch jeden Tag frische Unterwäsche an oder wasche schwitzige Sportklamotten regelmässig. Aber eine Jeans darf bei mir nur dann in die Wäsche, wenn sie dreckig ist und stinkt. Und das reicht vollkommen. Denn auch hier zahlt sich Qualität aus: gute Fasern und gute Materialien nehmen auch Körpergerüche nicht so an bzw. können diese auch wieder durch Lüften etc. verlieren. Bei billigen Fasern reicht ein Schweisstropfen aus, um das ganze Shirt riechen zu lassen, als wäre es 100 Tage nicht gewaschen worden.


Was solltet ihr nun also mitnehmen aus diesem Blog? Waschen gehört in unseren Alltag und ich wünsche jedem von euch, dass es nicht so viel Alltag ist wie bei mir. Aber es gibt Wege, nachhaltiger zu agieren wenn es um saubere Wäsche geht. Achtet euch ein wenig, was ihr da macht und fangt mit kleinen Veränderungen an und schon ist der erste richtige Schritt getan und ihr müsst euch nicht mehr schämen für eure schmutzige Wäsche.


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