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NACHHALTIGE BUSINESS PRACTICES

Es gibt mittlerweile viele Businesses, die sich dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben haben und das ist genau richtig so. Doch diese Unternehmen sind nicht nur toll, weil sie für euch Lösungen anbieten, wie ihr nachhaltiger werden und leben könnt. Sondern vor allem deshalb, weil Nachhaltigkeit in ihre DNA integriert ist und sie Business Practices entwickeln, die oft Vorreiter sind und damit andere Inspirieren können.

Was es braucht und wie es geht, lest ihr jetzt.


Ökologie

Die ökologischen Aspekte der Nachhaltigkeit sind oftmals die ersten Themen, die angegangen werden wenn eine Firma nachhaltiger werden möchte. Ich verstehe das durchaus, denn es ist effektvoll, relativ einfach und ohne grösseres Investment verbunden. Beispiele für ökologische Massnahmen in Unternehmen sind unter anderem papierlose Offices, Energiesparmassnahmen im Officegebäude, Einschränkungen bei Dienstreisen, Förderung zur Nutzung des öffentlichen Verkehrs statt des Individualverkehrs und und und. Das alles sind Massnahmen, die einfach nachvollziehbar sind und damit auch super für Kunden kommuniziert werden können.


Schliesslich wird das nachhaltige Engagement nun auch grundlegend für die Kunden präsentiert, was auch richtig und wichtig ist. Egal ob dies in Form eines CSR-Berichtes, einer speziellen Seite auf der Webseite oder aber “einfach” im Gespräch mit den Kunden passiert. Kunden sind interessiert daran, wie Unternehmen Business machen und fragen oftmals auch kritisch nach.

Und da eine allgemeine Verwechslung zwischen dem Wort Nachhaltigkeit und Ökologie gang und gebe ist, macht es vielleicht auch Sinn die ökologischen Bemühungen zu betonen.

Ich finde aber auch Unternehmen können noch einen Schritt weiter gehen und das Thema Nachhaltigkeit in Grundsatzentscheidungen einfallen lassen. Autoflotten können reduziert werden und das was übrig bleiben muss kann auf ökologischere Fahrzeuge umgestellt werden. Mitarbeiter, die nun leer ausgehen, können als Ersatz ein E-Velo bekommen. Firmen, die Bauen können bei der Auswahl der Baumaterialien auf Nachhaltigkeit achten, genauso wie alle Unternehmen das bei der Auswahl der Büromaterialien tun kann. Müssen es immer neue Dinge sein oder können diese auch gebraucht gekauft werden, z.B. bei Telefonen oder Computern. Es gibt so viele Aspekte beim Thema ökologische Nachhaltigkeit, dass Firmen einen einfachen Einstieg wählen können, aber auch viel Potential zur Entwicklung haben.


Soziales

Die soziale Komponente der Nachhaltigkeit ist gerade bei Firmen auf zwei Pfeiler gestützt: einerseits die eigenen Mitarbeiter, anderseits aber auch die Förderung von Sozialprojekten durch Spenden etc.Bei den eigenen Mitarbeitern sind es oftmals Dinge, die in der heutigen Zeit einfach normal sein sollten. Gleichberechtigung, Diversität, Barrierefreies Arbeiten, faire Bezahlung, vernünftige Krankenversicherungen, Homeoffice zu ermöglichen und einfach einen sicheren Arbeitsplatz zu schaffen. Doch leider ist dies offensichtlich immer noch einer Erwähnung im Bericht oder auf der Homepage wert.


Was ich dagegen erwähnenswert finde ist das Thema Weiterbildung und Onboarding, sprich wie werden Mitarbeiter im Unternehmen gefördert und angenommen. Damit können sich Firmen wirklich positionieren und auch ihre nachhaltigen Bemühungen sehr deutlich machen.

Es gibt Firmen, die schicken jeden neuen Mitarbeiter zu eine Seminar über Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz oder schulen ihre Mitarbeiter jährlich zu dem Thema.

Aber auch andere Schulungen und Unterstützungen bei Weiterbildungen finde ich lobenswert. Das zeigt vor allem, dass ein Unternehmen daran interessiert ist, seine Mitarbeiter langfristig zu halten und es ihnen ein Investment in den Mitarbeiter wert ist. So kann eine tolle Win-Win Situation entstehen, bei der die Mitarbeiter auch bereit sind, für das Unternehmen ihr angelerntes Wissen einzubringen. Für mich die Kirsche on Top ist es, wenn Unternehmen auch Weiterbildungen fördern, die vielleicht nicht im direkten Arbeitsfeld des Mitarbeiters sind. Ich weiss, dass es aus unternehmerischer Sicht nicht immer sofort Sinn macht oder einen Mehrwert bringt, aber ich glaube daran, dass divers aufgestellte Mitarbeiter langfristig immer einen Mehrwert für ein Unternehmen bringen. Alleine schon die neuen Impulse, die sie mitbringen. Natürlich funktioniert das nur, wenn die Mitarbeiter auch die nötigen Transferleistungen erbringen können und Typen sind die gerne mal “Outside the Box” denken.


Und dann gibt es noch die andere Seite der Medaille, d.h. die Firma unterstützt Projekte, in denen Menschen und ihre Schicksale im Vordergrund stehen. Ich würde behaupten, dass ist vor allem häufig der Fall, wenn Firmen auch im “People-Business” aktiv sind. Hier bin ich immer sehr kritisch, denn ist es wirklich nachhaltig oder ist es ein “Freikaufen” für andere schlechte Practices. Ich bin ein grosser Fan davon, wenn Unternehmen vor Ort Unterstützungen liefern und das können eine Vielzahl von Dingen sein. Zum Beispiel können Schnuppertage oder Lehrtage angeboten werden, die regionales Publikum anzieht und so sicherstellt, dass Lehrstellen wahrgenommen werden. Das kann aber auch das selbstlose Engagement bei Unterstützungen von Kinder- und Jugendprojekten sein.

Es muss nicht immer international sein, sondern gerade die lokalen Unterstützungen zeigen, dass ein Unternehmen seinen Teil dazu beiträgt Teil einer Community zu sein.

Ökonomie

Das grosse Zauberwort für jedes Unternehmen, denn wenn man dem Chef erzählt, dass Nachhaltigkeit auch ökonomische Vorteile mit sich bringt, da leuchten manche Augen. Doch die Vorteile sind nicht nur für die eigene Firma zu verstehen.

Unter ökonomischen Business Practices ist viel mehr zu verstehen, als ein wirtschaftlich stabiles Unternehmen zu führen, welches dann auch langfristig bestehen kann und somit einen Mehrwert für eine Region erbringt.

Es heisst auch, faire Bezahlung von Mitarbeitern, Chancen auf dem Arbeitsplatz zu bieten, lokaler und regionaler Bezug von Materialien wo immer möglich, faire und angemessene Bezahlung von aus dem Ausland importierten Gütern, fairer Umgang mit ausländischem Personal und ökonomische Erfolge auch an alle Mitarbeiter weiter zu geben.


Oftmals ist die ökonomische Nachhaltigkeit tatsächlich am aufwendigsten durchzusetzen. Schliesslich geht es um Kapital, Gewinne etc. Die will niemand senken oder teilen. Das kann ich auf der einen Seite total gut verstehen, aber ich finde die neuen Modelle wie “Purpose economy”, wo es nicht darum geht, sein Unternehmen möglichst gross zu machen und dann erfolgreich zu verkaufen, sondern einen echten Mehrwert für die Gemeinschaft zu erreichen und ein langfristig stabiles und funktionierendes Unternehmen zu führen, welches auch nachhaltige Mehrwerte für die Region mit sich führt, total spannend.


Nachhaltigkeit im Business-Alltag zu integrieren ist an sich kein Hexenwerk. Vor allem dann, wenn die Weichen davon bereits von Anfang an gelegt werden. Schwieriger ist es sicherlich, wenn erst einmal die Wege platt gelaufen sind. Das liegt vor allem daran, dass Nachhaltigkeit für manch einen als Verzicht auf etwas verstanden wird und das kann im ersten Moment auch tatsächlich so sein. Nicht jeder ist begeistert, wenn etwas weniger Gehalt ausgezahlt wird, weil ein Teil in eine bessere Gesundheitsvorsorge gebunden wird oder man auf einmal nur noch braunes Recyclingpapier im Office findet. Aber genau dann braucht es eine starke Führung, die mit gutem Beispiel voran geht. Und wenn ich ehrlich bin, braucht es die bereits vorher.

Ein offener Dialog mit den Mitarbeitern, wo Ideen eingebracht werden können und jeder das Gefühl hat, seine Meinung zählt, ist genauso Teil einer nachhaltigen Entwicklung eines Unternehmens. 

Bei der Gründung meines Unternehmens war immer klar, dass Nachhaltigkeit eine grosse Rolle spielt. Natürlich ist es für mich auch einfacher, denn Nachhaltigkeit ist schliesslich “MEIN” Thema. Doch auch ich lerne stetig dazu und bin auch bereit diese Kenntnisse intern umzusetzen und somit wirklich agil zu arbeiten. Für mich ist Nachhaltigkeit im Unternehmensalltag ein Mehrwert, denn viele Dinge werden einfacher. Zumindest dann, wenn man sich einmal ins Thema eingearbeitet hat. Es gibt so viele tolle Ideen, wie Unternehmen nachhaltiger sein können, dass es eine Schande ist, diese nicht in die Tat umzusetzen und seinen Teil dazu beizutragen, die Welt ein wenig besser zu machen. 

Setzt ihr euch in eurem Arbeitsumfeld auch für das Thema Nachhaltigkeit ein? Dann lasst mich wissen, falls ihr Hilfe bzw. Argumente braucht.


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